Die Blutegeltherapie ist eine alte Heilmethode, erste Aufzeichnungen über den medizinischen Einsatz stammen aus dem 15 Jahrhundert v. Chr.
Im 19 Jahrhundert wurden diese Tiere durch den starken Verbrauch fast ausgerottet,
wodurch die Blutegeltherapie zunehmend in Vergessenheit geriet.
In der heutigen Zeit wird die Blutegeltherapie in der Humanmedizin u. a. in der rekonstruktiven Chirurgie eingesetzt. Hierzu nutzt man die Doppelwirkung des Blutegelbisses – gleichzeitige Injektion von heilsamen (z. B. gerinnungshemmenden) Substanzen und Absaugen von dadurch verflüssigten Thromben –
Die Wirkung der Blutegeltherapie beruht einerseits auf den lokalen Blutentzug welcher den Charakter eines Mikroaderlasses hat. Wichtiger jedoch sind die Substanzen, welche der Egel durch den fast schmerzfreien Egelbiss in die Bisswunde abgibt.
Zu den bekanntesten Substanzen gehört Hirudin:
Hirudin hemmt die Thrombinbildung und fördert dadurch die Fließeigenschaft des Blutes. Die Blutzirkulation wird verbessert.
Die Substanzen haben u. a. folgende Wirkungsrichtungen:
Gerinnungshemmung
entzündungshemmend
Viskositätsminderung des Blutes
Lymphstrombeschleunigung
Antithrombotische Wirkung
Antibiotische Wirkung
Schmerzlinderung durch Entstauung und Entschlackung des entzündeten Gebietes
Durch die Gerinnungshemmung erfolgt ein Nachbluten aus der Bisswunde. Dieses kann bis zu 12 Stunden dauern und bewirkt eine Reinigung der Wunde.
Indikationen
Akute Hufrehe
Arthritis
Arthrose
Spat
Schale
Podotrochlose (Hufrollenerkrankung)
Tendinitis (Sehnenentzündung)
Fesselträgerentzündungen
Gelenkgallen
Hämatome
Abszesse